Veganz im Interview: Jan Bredack zur neuen Crowdfinanzierung
Ein Gespräch mit Jan Bredack über sein Unternehmen Veganz und warum er ein Jahr nach der erfolgreichen Crowdfinanzierung bei Invesdor ein weiteres Finanzierungsprojekt startet.
Invesdor: Fast ein Jahr nach der Finanzierung über Invesdor habt ihr jetzt eine neue Crowdfinanzierung gestartet. Wofür habt ihr die knapp 1,5 Mio. Euro aus der letzten Finanzierung genutzt?
Jan Bredack: Den Großteil der Finanzierung haben wir zum Ausbau unseres Außendienstes verwendet. Seit letztem Jahr ist das Vertriebsteam von drei auf knapp 20 Mitarbeiter gewachsen. Unsere Marktpräsenz wurde dadurch erheblich gesteigert.
Außerdem haben wir neue Produkte, wie unseren Cashew-Käse, auf den Markt gebracht und bestehende Produkte überarbeitet. Über 20 Produkte haben wir in den letzten Monaten im Hinblick auf Design und unseren neuen eaternity Nachhaltigkeitsscore überarbeitet.
Pro Produkt entstehen dafür Kosten von ca. 6.000 Euro.
Ein entscheidender Punkt auf unserer Agenda war die internationale Expansion. Auch diese haben wir enorm vorangetrieben. Wir haben inzwischen neue Märkte, u.a. in Dänemark, Portugal, Kroatien, den Arabischen Emiraten, Israel und Russland erschlossen. Damit sind wir jetzt in 26 Ländern vertreten. Ende 2017 waren es lediglich 12.
Invesdor: Damit habt ihr eure damals genannten Ziele doch gut umgesetzt. Warum braucht Ihr nach so kurzer Zeit nun eine weitere Finanzierung?
Jan Bredack: Im vergangenen Jahr haben wir unser Geschäftsmodell radikal umgebaut und konsolidiert. In diesem Jahr wachsen wir enorm und planen zum Jahresende mit einem Umsatzplus von 50 %. Mit steigendem Wachstum geht auch ein höherer Finanzierungsbedarf einher.
Die neue Finanzierung ist der erste Schritt einer größeren Finanzierungsrunde, die über die Umwandlung unserer Firma in eine Aktiengesellschaft und der Platzierung einer Anleihe an der Frankfurter Börse zum Ende des Jahres mündet. Vorher nutzen wir den Marketingeffekt der Crowdfinanzierung und investieren in weitere Marketingmaßnahmen, um unsere Wachstumsziele zu erreichen. Dazu zählt u.a. unsere erste TV-Media Kampagne. Auch den Außendienst wollen wir weiter aufstocken.“
Invesdor: Du sprichst von sehr gutem Wachstum. An welchen Kennziffern machst du das fest?
Jan Bredack: Zum einen spüren wir einen deutlichen Kundenanstieg und zum anderen besitzen wir eine generell höhere Marktpräsenz. Wir haben neue Handelskunden und mehr Verkaufsstellen. Das spiegelt sich nunmehr auch in unseren Umsatzzahlen wider.
Invesdor: Laut Jahresabschluss 2018 lag euer Umsatz trotzdem unter Vorjahresniveau. Kannst du das erklären?
Jan Bredack: Tatsächlich haben wir unsere Umsatzziele für 2018 verfehlt. Grund hierfür sind Neu- und Umlistungen bei Händlern. Durch die Erneuerung unseres Produktsortiments mussten viele Produkte bei bestehenden Händlern ausgetauscht oder neu gelistet werden. Auch mit den neugewonnenen Händlern kamen weitere Kosten auf uns zu. Die positiven Effekte haben sich daher auf das 1. Halbjahr 2019 verschoben und verstärken sich in der zweiten Jahreshälfte weiter.
Invesdor: Die Konditionen in der neuen Crowdfinanzierung unterscheiden sich von der letzten. Woran liegt das?
Jan Bredack: Mit den Konditionen haben wir uns an denen der Anleihe orientiert. Sie mussten den im Börsenprospekt notierten Anforderungen entsprechen. Es wäre nicht integer gewesen, abweichende Konditionen anzugeben.
Invesdor: Welche Auswirkungen hat die neue Crowdfinanzierung auf die Invesdor-Anleger?
Jan Bredack: Die Auswirkungen auf die Invesdor-Anleger sind positiv. Schließlich dient das neue Kapital dazu, weiteres Wachstum zu sichern. Das sichert unser Geschäftsmodell und damit die Rückzahlung nachhaltig ab und erhöht die Chance, dass Erfolgszinsen ausgezahlt werden.
Invesdor: Die Finanzierung bei Invesdor war sehr erfolgreich. Warum habt Ihr nicht nochmal über Invesdor finanziert?
Jan Bredack: Bei der Platzierung der Anleihe werden wir von der Dicama AG unterstützt. Wir profitieren hierbei von langjähriger Erfahrung in der Finanzbranche. Die Crowdfinanzierungsplattform Seedmatch ist Teil der Unternehmensgruppe. Daher hat es sich angeboten, auch diese als Teil des Gesamtfinanzierungskonzeptes zu nutzen.
Invesdor: Vielen Dank für das Interview, Jan.