Ihre ersten Schritte – Erstellen Sie Ihren persönlichen Finanzplan
Geldanlage ist ein langfristiges Projekt und erfordert Planung. Im ersten Schritt sollten Sie Ihre Ziele festlegen, die aktuelle finanzielle Situation erfassen und die persönliche Sparrate ermitteln.
Inhaltsverzeichnis
Für welche Dinge wollen Sie Geld anlegen?
- Eigenheim
- ein Auto
- Bildung
- Altersvorsorge
- Kinder
- Notfälle
- Arbeitslosigkeit
- Pflege für die Eltern
Machen Sie sich eine Liste und bestimmen Sie, welche dieser Ziele für Sie am wichtigsten sind. Ermitteln Sie, wieviel Jahre Zeit Sie haben, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Beim Investieren ist nämlich immer der Anlagehorizont zu beachten. Er bestimmt letztendlich die Auswahl der Anlageprodukte maßgeblich mit.
Ihre finanziellen Ziele | |
Für was möchten Sie sparen oder Geld zurücklegen? | Bis wann? |
1. | |
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5. | |
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Nutzen Sie Zins- und Sparplanrechner, um zu ermitteln, wieviel Sie jeden Monat zur Seite legen müssen, um Ihre Ziele zum gewünschten Zeitpunkt zu erreichen. So können Sie auch ermitteln, ob Ihre Ziele realistisch sind.
Ermitteln Sie Ihre aktuelle Finanzsituation
Sie sollten Ihre Reise nicht beginnen, ohne zu wissen, wo Sie starten. Setzen Sie sich daher in Ruhe (!) hin und werfen Sie einen ehrlichen (!) Blick auf Ihre derzeitige finanzielle Situation. Das Erstellen einer Übersicht hilft Ihnen dabei, herauszufinden, was Sie besitzen und was Sie für Verbindlichkeiten haben. Entwerfen Sie Ihre ehrliche persönliche Bilanz, um alles im Blick zu behalten.
Auf der linken Seite tragen Sie ein, was Sie besitzen. Auf der rechten Seite Ihre Verbindlichkeiten.
Ihre persönliche Bilanz | |||
Assets | Wert | Verbindlichkeiten | Wert |
Bargeld | Baufinanzierung | ||
Girokonten | Kreditkartenschulden | ||
Sparbücher/Tagesgeld/Festgeld | Bankkredite | ||
Private Rentenversicherung | Autokredit | ||
Lebensversicherung | Studentenkredite | ||
Immobilien | Andere Schulden | ||
Aktien | |||
Wertgegenstände | |||
Edelmetalle | |||
Andere Investitionen | |||
Gesamt |
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Ziehen Sie Ihre Verbindlichkeiten von Ihrem Vermögen (Assets) ab. Ist der Wert Ihrer Assets höher als die der Verbindlichkeiten, haben Sie eine positive Bilanz. Sind die Verbindlichkeiten höher als Ihr Besitz, haben Sie eine negative Bilanz.
Verzweifeln Sie nicht gleich, sollte Ihre Bilanz negativ sein. Vermögensaufbau ist immer ein langfristiges Projekt und geschieht nicht von heute auf morgen. Um Ihren Erfolg zu kontrollieren, sollten Sie möglichst einmal im Jahr eine persönliche Bilanz erstellen.
Schreiben Sie Ihre Einnahmen und Ausgaben auf
Im nächsten Schritt sollten Sie Ihre monatlichen Einnahmen und Ausgaben feststellen. Schreiben Sie auf, was Sie monatlich verdienen und was Sie ausgeben. Vergessen Sie auch nicht Beträge, die – wie Versicherungsprämien oder Vereinsbeiträge – nur einmal im Jahr abgebucht werden. Auf diese Weise können Sie später ermitteln, wieviel Sie monatlich zum Sparen und Investieren zurücklegen können.
Geld zum Investieren finden
Wenn Sie jeden Monat Ihr gesamtes Einkommen ausgeben, können Sie nichts investieren. Überlegen Sie, wie Sie Liquidität schaffen können: noch leichter als das Einkommen zu erhöhen ist es, Ihre Kosten zu senken. Auf diese Weise können Sie vielleicht doch Budget zum Investieren freimachen.
Sobald Sie Ihre Ausgaben protokolliert haben, werden Sie feststellen, welchen Effekt kleine, unbedeutend erscheinende Ausgaben auf Ihr Vermögen haben.
Kennen Sie Ihr Einkommen und Ihre Ausgaben | |
Monatliches Einkommen | Wert in Euro |
Monatliche Ausgaben | Wert in Euro |
Ersparnisse | |
Investitionen | |
Miete / Finanzierungsrate | |
Strom | |
Gas | |
Wasser / Abwasser | |
Telefon / Internet | |
Mobiltelefon | |
Steuern | |
Einrichtung / Möbel | |
Dinge des täglichen Bedarfs (Lebensmittel, Drogerie…) | |
Kredite | |
Auto / ÖPNV | |
Versicherungen | |
Freizeit | |
Kinder | |
Bildung | |
Gesundheit | |
Geschenke | |
Andere | |
Gesamt |
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Besonders bei den kleinen Ausgaben bietet sich hohes Einsparpotenzial. Stellen Sie sich vor, Sie kaufen jeden Tag einen Kaffee für einen Euro. Auf das Jahr gerechnet sind das 365 Euro! (Und wir alle wissen, dass der Kaffee meistens teurer ist und sich dadurch sogar ein höheres Einsparpotential ergibt.)
Wenn Sie dieses Geld jetzt nicht für Kaffee ausgeben, sondern mit fünf Prozent Zinsen im Jahr anlegen und fünf Jahre warten würden, wären aus Ihren ursprünglichen 365 Euro schon 465,84 Euro geworden. Nach 30 Jahren wären es schon 1.577,50 Euro.
Ursache dafür ist der Zinseszins-Effekt. Er sorgt dafür, dass die Zinserträge exponentiell steigen und so schon ein kleiner Kaffee weniger am Ende einen überraschend großen Effekt auf Ihr Vermögen haben kann. Durch die Einsparungen beim Kaffee würden Sie Ihren Betrag in drei Jahrzehnten mehr als vervierfachen! Sparen Sie den Kaffeebetrag nun jedes Jahr ein und legen Sie das Geld an, sammeln Sie somit schon ein kleines Vermögen an.
Denken Sie also genau darüber nach, welche Ausgaben wirklich nötig sind. Oft eröffnet sich durch kleine Einsparungen ein erhebliches Investitionspotenzial. Vermeiden Sie Spontankäufe soweit wie möglich. Wenn Sie sich nicht sofort sicher sind, ob Sie etwas wirklich brauchen, benötigen Sie es vielleicht gar nicht. Schlafen Sie lieber eine Nacht drüber. Am nächsten Tag sehen Sie die Situation meist schon wesentlich klarer. Kein Mensch ist vor Impulsen gefeit – Sie können aber lernen, sich selber auszutricksen. Ein „nice to have“ ist kein „must have“.
Ermitteln Sie Ihre persönliche Spar- und Investitionsrate
Wenn Sie Einnahmen und Ausgaben stets im Blick haben, sehen Sie auch, wieviel Geld Sie monatlich zur freien Verfügung haben. Wenn Sie möchten, können Sie dieses Geld zum Erreichen Ihrer finanziellen Ziele nutzen.
Achten Sie aber darauf, dass Sie nicht zu ambitioniert herangehen. Es ist besser, Ihre persönliche Spar- und Investitionsrate etwas niedriger zu gestalten, aber dafür langfristig dabei zu bleiben. Einnahmen und Ausgaben können sich durchaus unerwartet verändern.
Sie sollten auch ein Notfallkonto einrichten, auf dem Sie – wenn möglich – mindestens drei Nettogehälter für unerwartete Kosten aufbewahren. So müssen Sie später im Notfall nicht auf Ihre Investitionen zurückgreifen – was oft der Tod vieler ambitionierter Geldanlage-Pläne ist.
Investitionen automatisieren, um dabei zu bleiben
Zusätzlich sollten Sie Ihr Sparen und Investieren automatisieren. Auf diese Weise stellen Sie sicher, dass Sie Ihr überschüssiges Geld nicht doch für den teuren Kaffee beim Bäcker um die Ecke ausgeben. Die meisten Geldanlagen lassen sich bequem per Dauerauftrag oder Bankeinzug abwickeln.
Das sollten Sie sich merken:
- Definieren Sie Ihre Ziele und legen Sie fest, wann Sie diese erreichen wollen.
- Notieren Sie Ihre monatliche Einnahmen und Ausgaben. Auf der Ausgabenseite lassen sich so unnötige Kosten erkennen, und Sie wissen, wieviel Geld sie monatlich wirklich zur freien Verfügung haben.
- Anhand des monatlich frei verfügbaren Einkommens ermitteln Sie Ihre persönliche Spar- und Investitionsrate. Legen Sie die Rate lieber etwas niedriger fest, denn es gibt auch mal schlechte Monate, in denen Sie weniger Geld zur freien Verfügung haben.
- Automatisieren Sie Ihr Sparen und Investieren. So verhindern Sie unnötige Ausgaben, die sich sowieso nicht lohnen.
Beachten Sie diese Punkte vor dem Start in die Geldanlage!