Dürfen wir vorstellen? Das ist Vivien Wornat
Vivien (28) stammt ursprünglich aus dem Norden Deutschlands, genauer gesagt aus Schleswig-Holstein. Nach mehreren Zwischenstationen in New York, Utrecht und Neu Delhi lebt und arbeitet sie heute in Hamburg, von wo aus sie als Head of Inbound Sales eine Vorauswahl an Unternehmen für die Plattform von Invesdor trifft. Vivien hat Außenwirtschaft und internationales Management studiert. Seit 2018 gehört sie zum Team von Invesdor – damals noch Kapilendo.
Vivien, wenn du eine Superpower hättest …
Vivien Wornat: … dann könnte ich fliegen. So könnte ich die Welt öfter mal aus der Vogelperspektive betrachten.
In gewisser Weise verfügst du doch schon über den Blick von oben, schließlich musst du die Pläne und Finanzierungszwecke aller eurer Unternehmer kennen – dazu gehört ein guter Überblick.
Vivien Wornat: So gesehen ja (lacht). Als Head of Inbound Sales kenne ich jedes Geschäftsmodell unserer Kunden sehr genau. Ich nehme die Unternehmen, sobald sie zu uns stoßen, an die Hand und begleite sie durch den gesamten Prozess bis zum Start der eigentlichen Kampagne, also von der Wahl des richtigen Finanzierungsmodells bis hin zum Aufsetzen aller wichtigen Verträge. Dabei arbeite ich eng mit unserer Kredit- und unserer Rechts- und Kampagnenabteilung zusammen.
Wenn eine Firma auf eure Plattform will, muss sie zuerst an dir vorbei. Du bist diejenige, die aus den zahlreichen Anfragen die am besten geeigneten Firmen herausfiltert. Wie triffst du deine Auswahl?
Vivien Wornat: Das stimmt. Ich bin der erste persönliche Filter, wenn es um die Auswahl der Unternehmen geht, allerdings erleichtert mir eine Filter-Maske auf unserer Website die Arbeit. Dort geben Unternehmen bestimmte Informationen ein. Stimmen die Kriterien – beispielsweise Rechtsform oder Umsatzhöhe – nicht mit unseren Bedingungen überein, bekommen die Firmen automatisch eine Absage. Darüber hinaus ist uns eine gute Mischung aus klassischen mittelständischen Unternehmen und innovativen Firmen wichtig, also alles vom Saftproduzenten Beckers Bester bis Denttabs, der innovativen Zahnputztablette. Es ist unsere Mission, Unternehmen, die etwas für die Zukunft tun, voranzubringen. Wir suchen Unternehmen aus, die spannend für die Anleger sind, und stellen uns dabei immer die kritische Frage, ob wir selbst in die Firmen investieren würden. Entsprechend bin ich bei Invesdor schon gut investiert (lacht).
Da kommen sicherlich auch manchmal ganz schön verrückte Anfragen, oder?
Vivien Wornat: Also die richtig kuriosen Anfragen sind meist die, die auch auf anderen seriösen Investment-Plattformen keine Chance hätten – beispielsweise der Schwager, der in seiner Blockhütte in Serbien eine Bitcoin-Farm bauen möchte. Andere Projekte sind einfach sehr weit weg von dem, was wir aus Anlegersicht für finanzierbar halten. Einige Bewerber stellen sich beispielsweise als Erfinder vor, die haben also noch keine Umsätze – damit kommen sie für unsere Plattform auch nicht in Frage. Solche Anfragen auszusortieren gehört zwar zu meinen täglichen Aufgaben, aber wirklich interessant wird meine Arbeit erst, wenn ich mit den Unternehmen in Kontakt trete, die unsere Kriterien erfüllen – und davon gibt es zahlreiche, wie man anhand der vielfältigen Investitionsmöglichkeiten auf unserer Plattform sehen kann.
Was macht denn den größten Teil deines Arbeitsalltags aus?
Vivien Wornat: Nun ja, eine nicht unerhebliche Rolle spielt Kaffee, damit beginne ich meinen Arbeitstag. Mit dem Kaffee in der Hand checke ich meine E-Mails und schaue, ob es neue Anfragen von qualifizierten Unternehmen gibt. Dann arbeite ich mich nach dem Prinzip „Eat the Frog“ – die größte oder drängendste Tätigkeit zuerst – durch meine täglichen Aufgaben. Ein Großteil meiner Arbeit besteht zum Beispiel darin, Problemstellungen zu lösen. Die Unternehmen kommen ja zu uns, weil sie durch Crowdinvesting letztlich ihre Produkte finanzieren wollen. Meine Aufgabe ist es dann, den Kunden zu erklären, wie genau Crowdinvesting überhaupt funktioniert und welche Lösungen für ihr Unternehmen in Frage kommen.
Und wenn dein Arbeitstag vorbei ist?
Vivien Wornat: … dann töpfere und gärtnere ich leidenschaftlich.
Also alles, wo man mit den Händen in der Erde wühlt?
Vivien Wornat: (lacht) Ja, tatsächlich ist das so. Im Schlamm macht man sich dreckig, das ist das Gegenteil davon, sozusagen im Röckchen ins Büro zu kommen. Das Töpfern finde ich sehr meditativ, das ist super, um den Kopf freizubekommen. Am Gärtnern mag ich das Gefühl, in der Natur zu sein. Leider habe ich einen Nordschattengarten, in dem ich auch schon viel Geld versenkt habe, weil den Pflanzen dort das Licht fehlte. Dafür habe ich mehrere Bäume und viele verschiedene Farnsorten, so gesehen habe ich eher einen kleinen Wald hinter meiner Wohnung. Auch in meiner Wohnung habe ich viele Pflanzen. Die Sammlung ist über die Jahre immer größer geworden, ich bin regelrecht süchtig nach dem Grün – wahrscheinlich, weil ich in der Großstadt lebe.
Um noch einmal auf Invesdor zu sprechen zu kommen: Was ist deine Vision für die Zukunft?
Vivien Wornat: Dass das Thema Crowdfinanzierung noch bekannter wird und dass wir so noch mehr spannende Unternehmen für die Anleger gewinnen können – für mich persönlich gerne aus dem Nachhaltigkeitsbereich.